Alt.Modische Filmklassiker

Wer kennt sie nicht, die feiertägliche Langeweile. Bergtour, Spaziergang im Park oder Ausflug zum See? Fehlanzeige bei diesen Temperaturen. Es „herbstelt“ und damit schwindet auch unsere Motivation zu all den Dingen, die wir im Sommer so lieben. Um Euch den Feiertag ein bisschen zu versüßen, haben wir diese Rubrik für Euch gegründet. Für alle Nostalgie-Liebhaber und „Couchpotatoes“ starten wir diese Woche mit Filmklassikern, die garantiert für Abwechslung in Eurem Wohnzimmer sorgen.





Holt Euch modische Inspirationen von den cineastischen Stilikonen der Vergangenheit, die mit ihren Film-Outfits Statements gesetzt haben. Alles, was Ihr dazu braucht, ist eine heiße Tasse Kakao, eine Wärmflasche und viele Taschentücher (ja, mit Emotionen haben die Filmemacher eindeutig nicht gegeizt).

Sechs modische Filmklassiker, die wir heute mehr lieben, als je zuvor:

 1) Manche mögen’s heiß (1959) – Lachtränen vorprogrammiert

  

Tony Curtis in der Rolle zweier Musiker, die nachdem sie Zeugen eines Mafia-Attentats werden, Unterschlupf bei einer Damenmusikkapelle finden – natürlich als elegante Damen verkleidet, was jede Menge Komik und Konfusion mit sich bringt.

Perücken, bunt schimmernde Kostüme und eine sexy Mrs. Monroe, die als blonde Sängerin „Sugar“ glänzt – dieser Film bietet Paradiesvogel-Outfits der Superlative. Ein besonderes Highlight ist auch Sugars transparentes, rückenfreies Ferragamo-Paillettenkleid, das heute vermutlich noch genauso angesagt ist wie damals. Bitte unbedingt darauf achten!

Glamour: ****

Fun: *****

Romantik: ***

Fashion Highlight: Die Perücken und das schwarze Ferragamo-Kleid
 

2) Casablanca (1942) – Ich seh dir in die Augen, Kleines

Rick (Humphrey Bogart) besitzt ein kleines Café in Casablanca, welches als Treffpunkt vieler Menschen während des Zweiten Weltkrieges ist, die nach Amerika fliehen wollen. Dort begegnet er seiner alten Liebe Ilsa (Ingrid Bergman) wieder und es kommt, wie es kommen muss.

Zweifelsohne ist dieser Filmklassiker mitverantwortlich für die Erfolgsgeschichte des 1888 von Thomas Burberry entworfenen Trenchcoats. Humphrey Bogart wird damit zur männlichen Stilikone, als er in der legendären Schlussszene ein klassisches Modell mit aufgestelltem Kragen trägt.

Glamour: **

Fun: *

Romantik: ****

Fashion Highlight: Der Trenchcoat

3) Bettgeflüster (1959) – Urkomisch und mitreißend

New York der 50er Jahre – Doris Day und Rock Hudson glänzen als seltsames Paar. Die Innenarchitektin und der Komponist sind sich nämlich noch nie begegnet, teilen sich aber dennoch den gleichen Telefonanschluss. Das bedeutet, jeder belauscht den anderen und mischt sich bei Zeiten auch gern mal ins Gespräch mit Dritten ein, was zu einigen Turbulenzen führt, als die beiden sich das erste Mal gegenüber stehen.

Doris Day ist die Königin des Kopfschmuckes. In der Komödie trägt sie in zahlreichen Szenen extravagante Hüte, oft auch mit Mut zur Farbe. Ebenfalls gilt Doris Day als Vorreiterin in Sachen Babydoll (Hängerchen), dem sie in Bettgeflüster erstmals zu mehr Popularität verhalf.

Glamour: ***

Fun: ****

Romantik: ***

Fashion Highlight: Die Hüte von Doris Day

 

4) Doktor Schiwago (1965) – Dramatik in Höchstform

Ein Filmdrama zu Zeiten des Ersten Weltkrieges und der Oktoberrevolution. Omar Sharif in der Rolle des Doktor Schiwago, welcher zwei Frauen gleichzeitig liebt und nicht weiß, für welche der beiden er sich letzten Endes entscheiden soll.

Aus modischer Sicht haben Pelze und Felle in dem Filmerfolg ihren großen Auftritt. Egal ob in Form eines Mantels, Schals oder einer Mütze, der Film schildert eindrucksvoll die Bekleidung der Menschen im zaristischen Russland, was für PETA-Anhänger sicher kein Vergnügen ist. Interessant ist, dass auch Hauptdarstellerin Julie Christie seit den Dreharbeiten zu „Dr. Schiwago“ Anhängerin der bekannten Tierschutzorganisation ist und über ihre Filmoutfits sagte, man könne den Look genauso gut mit Kunstpelz kopieren. Recht hat sie! 

 
Glamour: ***

Fun: *

Romantik: ****

Fashion Highlight: Felle und Pelze soweit das Auge reicht

 

5) Die Sissi-Trilogie (1955) – Nicht nur an Weihnachten schön

 

Über die Liebe zu ihrem Franz, das strenge Leben am Wiener Hof, Zerwürfnisse mit ihrer Schwiegermutter Erzherzogin Sophie und die Sehnsucht nach Possenhofen – wie aus der jungen Prinzessin Sissi die „Kaiserin der Herzen“ wurde.


Die Trilogie spielt Mitte des 18. Jahrhunderts und zeigt die pompöse Mode von damals hautnah. Wer also gerne einen Einblick in die Kleiderwahl bei Hofe gewinnen möchte, für den dürfte „Sissi“ genau das Richtige sein. Romy Schneider verzaubert in der Rolle ihres Lebens, was nicht zuletzt auch an den grandiosen Kostümen der Kostümbildnerin Gerda Iro liegen dürfte, die für alle drei Filme modischen Spürsinn bewies.

Glamour: ****

Fun: **

Romantik: *****

Fashion Highlight: Die pompösen “Prinzessinnen-Kleider”

6)      Frühstück bei Tiffany (1961) – Der Klassiker schlechthin

Die zauberhafte Audrey Hepburn verkörpert die junge, chaotische New Yorkerin Holly Golightly, die nach einem Millionär zum Heiraten Ausschau hält. Dabei begegnet sie dem bodenständigen Schriftsteller Paul Varjak. Das wohl berühmteste Kleidungsstück des Films ist natürlich das Kleine Schwarze, ursprüngliche erfunden von Coco Chanel und für „Breakfast at Tiffanys“ von Givenchy in Szene gesetzt. Was viele jedoch nicht wissen, Holly trägt es nicht in der Schaufenster-Szene (Achtung: kein Kleines Schwarzes!), sondern in der Szene, in der sie auf dem Weg zu ihrem Besuch im Gefängnis ist. Die Kombination mit schwarzer Sonnenbrille und großem Hut ist bis heute legendär.

Glamour: *****

Fun: **

Romantik: ****

Fashion Highlight: Das Kleine Schwarze

Welches das wahre Kleine Schwarze ist, verrät euch folgender Filmtrailer bei 0:21:

 

 

Bild und Text: Alexandra Sewald